Spielerisches Lernen
„Die äußeren Ziele eines Spiels unterwerfen sich dem einzigen Zweck: Wenn Kinder spielen, ‚machen sie sich selbst‘.“ Rebecca Wild
Das Grundgefühl für das ganze Leben eines Menschen kommt aus seiner Kindheit: wie sich Menschen bei ihrer Arbeit fühlen, ob sie ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Muße fühlen. Aber auch die Möglichkeit, mit Dingen und Situationen kreativ umzugehen, neue Perspektiven zu wagen – all diese Fähigkeiten wachsen aus dem für Erwachsene so oft unbequemen kindlichen Spieldrang.
Wenig kann Gefühle, motorische und sinnliche Fähigkeiten so schön in Einklang bringen, wie das Spiel. Deshalb stellt dies für uns auch einen zentralen Motor für die kognitive und persönliche Entwicklung der Kinder dar.
Je reicher die Vernetzungen im präfrontalen Kortex sind, umso leichter erlauben sie das Erkennen von Gesetzmäßigkeiten, Flexibilität im Denken und die Fähigkeit, konkrete Handlungen mit abstrakten Überlegungen mühelos zu verbinden.
In dem kindlichen Spiel stellen Kinder sich ihren eigenen Entwicklungsaufgaben und Grundbedürfnissen. An unserer Schule wollen wir deshalb sensibel für den Verlauf von spielerischem Tun der Kinder sein, welches in drei Phasen verlaufen kann.
Erste Phase: Das Erforschen neuer Möglichkeiten, die häufig mit dem Überwinden von Hindernissen, Anstrengungen und Frustration verbunden sind.
Zweite Phase: Übung der neuen Fähigkeit zu einer flüssigen und automatisierten Handlung.
Dritte Phase: Das Übungsspiel wird zum „Meisterspiel“ – Freude über das Gelernte entsteht.
(Wild, 2003) S.133-139