Lebensnahes Lernen

Lernen sollte stets mit der Lebenswelt des Kindes in Verbindung stehen und nicht davon losgelöst sein. Lebensweltbezug zum Gelernten ist langfristig das, was Kindern hilft, ihr Begriffenes zu verknüpfen und im Alltag anzuwenden. Kinder heutzutage lernen oftmals abstrakt und isoliert von echten sinnlichen Erfahrungen. Je älter ein Kind wird, desto mehr drängt sich ihm die wichtige und berechtigte Frage auf: Wozu lerne ich das?

Auch die Kulturtechniken lesen, schreiben und rechnen stehen letztlich in einem Sinnzusammenhang und werden nicht losgelöst als bloße Techniken gelernt. Kinder sind auf der Suche nach Kohärenz. Schrift hat die Funktion, Gedanken zu strukturieren, sich Dinge zu merken, Gedanken und Ideen zu kommunizieren und ggf. auch zu veröffentlichen. Dies kann von Kindern entsprechend erprobt werden. Lesen zu können ist eine wesentliche Voraussetzung, um an schriftlicher Kommunikation überhaupt teilhaben zu können und dient natürlich auch dem selbstständigen Wissenserwerb, was der natürlichen Neugierde von Kindern entspricht.

Mathematische Strukturen finden sich im echten Leben der Kinder nahezu überall wieder. Sie erschließen sich den Kindern freilich nicht von selbst, aber werden von ihnen in ihrer kulturellen Umgebung wahrgenommen. Außerschulische Lernorte bieten ebenso Gelegenheiten wie vorbereitetes, strukturiertes Schulmaterial, um sich mit Mathematik auseinanderzusetzen und dem Fach Bedeutung für das persönliche Leben abzugewinnen.

Uns ist es ein Bedürfnis, Lernen wieder zunehmend ins Leben einzubinden. Schule soll kein abgesonderter Bereich sein, sondern sich für das authentische Leben öffnen. Kinder lernen parallel und permanent. Durch eigene Erfahrungen und durch Vorbilder. Deshalb müssen wir ein Vorbild abgeben, das nachahmungswürdig ist. Für uns steht die zentrale Frage im Raum: Wie kann Leben gelingen? Ein Kind braucht Kohärenz, das heißt die Erfahrung, die Welt als bedeutsam und sinnhaft zu erleben (Vgl. Gabriele Pohl)[1]. Für seine gesunde Entwicklung braucht das Kind das Gefühl von Selbstwirksamkeit, es erlebt durch das eigene Handeln, Einfluss auf die Welt nehmen zu können. Durch solche Kohärenzerfahrungen entwickeln Kinder die Fähigkeit, Probleme zu lösen und Mut zu gewinnen.

Gabriele Pohl, Pädagogin und Psychotherapeutin, bezeichnet die Welten, in welchen sich Kinder heute häufig wiederfinden als künstliche Welten. Es sind inszenierte Welten, in welchen Erwachsene und Lehrpersonen vorgeben, was beim Kind Interesse wecken soll und daraufhin entsprechende Lernprogramme entwickeln. Dies ist aber weder notwendig noch sinnvoll, solange Erwachsene nachahmungswürdige Vorbilder in der Umgebung der Kinder sind und Sinnvolles tun. Kinder sind Forscher und Erkunder, sie möchten selbst probieren, experimentieren, herausfinden und entdecken, sonst verlieren sie Motivation. Lernen in authentischen Situationen soll an unserer Schule ein wesentliches Element sein.

Praktisch bedeutet das für uns, viel Zeit in der Natur zu verbringen. Auf Bäume klettern, auf Baumstämmen balancieren, aus Seilen Schaukeln bauen, Waldtiere beobachten, Feuer machen, Wetter und Jahreszeiten erleben und echte Erfahrungen sammeln, sind Beispiele hierfür. Auch Exkursionen spielen eine wesentliche Rolle; anstatt einen Tierfilm über Schafe zu schauen, wird ein Stall bzw. eine Weide besucht, es wird beim Scheren zugeschaut, es wird beim Spinnen geholfen und experimentiert. Sei es ein Besuch beim Schuster, in der Backstube oder hinter die Kulissen eines Tierarztes sehen zu dürfen – all diese Beispiele sind Erfahrungen, die für die Kinder nachhaltig eindrucksvoll sind. Wir sind als Mitmachschule bemüht, Kontakte zu Experten zu knüpfen, sie einzuladen, unsere Kinder zusehen und selbst aktiv werden zu lassen. Aus diesen lebensnahen Erfahren entsteht bei den Kindern eine natürliche Neugier die Themen zu vertiefen.

Aus bloßem Informationsgewinn wird Begreifen und eine sinnliche Erfahrung. Deshalb soll auch unser Schulalltag eine authentische Lebenswelt widerspiegeln. Es soll gekocht, gebacken, repariert, gepflanzt, geputzt, gebaut, gespielt und geforscht werden. Hierbei achten wir auf eine altersheterogene Schülergruppe, denn es entspricht der Realität der Kinder von Älteren zu lernen und auf Jüngere Rücksicht zu nehmen bzw. sie in ihr Tun miteinzubeziehen, als in einem Raum lauter Gleichaltriger zu sein, die allesamt ein und derselben vorgegebenen Aufgabe nachgehen.

[1] (Pohl, 2014) S.17

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